Am letzten Tag des Januar war es immer noch winterlich kalt und die C-Jugend des SC Norbertus hatte das dringende Bedürfnis, dem mäßigen neunten Platz aus Schweinfurt etwas Besseres entgegenzusetzen. In unserer Norbertus-Halle sollte das versucht werden und die Chancen waren gut.
Turniere bei Fortuna sind immer etwas Schönes, ob im Sommer oder im Winter. Sie sind stets ausgezeichnet organisiert, bieten interessante Gegner und sind in unserer Norbertus-Halle halbe Heimspiele für die Norbertus-Teams. Zudem sind sie sichtbare Zeichen einer funktionierenden Partnerschaft. In Wolmirstedt hatten unsere Mannschaften gut gespielt und mäßig abgeschnitten und auch in Schweinfurt hatten wir uns etwas mehr erhofft. Somit stand am Schluss des Wintermonats Januar Fortuna auf dem Programm. Zuerst war die D-Jugend an der Reihe und 11 Jungen scharrten erwartungsvoll mit den Füßen, um endlich mal wieder zu gewinnen. Nur war das nicht so ganz einfach.
Beim Hallenturnier des 1. FC Schweinfurt 05 um den Autolackierer Wirth Cup kommen Erinnerungen an ein grandioses Finale gegen den SSV Ulm vor zwei Jahren auf. Das Norbertus-Team hatte sich mit Können und Begeisterung zur Überraschung vieler Beobachter bis ins Finale durchgekämpft, ein Ereignis, das zu den Legenden um unseren Club gehört. Die große Frage war, ob so etwas wiederholbar sein kann und um diese Frage zu überprüfen, machte sich ein kleines Team um Tino Gropius, Riccardo Fiedler und Heinrich Wiemeyer, Max Tewes, Paul Littinski, Henry Le Quan, Jonas Kliche, Daniel Gropius, Enrico Freitag, Friedemann Kampe und Dominik Banse an einem kalten Samstag auf die inzwischen bestens bekannte Route über Erfurt und den Thüringen Wald an den Main. Unken Horst und Unken Karl waren nicht gesichtet worden, dennoch gab es für Kaffeesatzleser Vorzeichen. Riccardo war unverwüstlich dabei, er suchte sich eine ruhige Ecke und ließ sich mehr schlafend über den Schienenstrang rollen. In Erfurt blieb nicht viel Zeit; der Anschlusszug kam bald und verbreitete einen strengen Geruch, insbesondere auf der Toilette. Entsprechend missgelaunt war eine unwirsche Schaffnerin und in ihrem Verhalten ebenfalls streng. Zwei Polizisten kontrollierten Ausweise und eine fröhliche Reisegruppe brachte einen ganzen Kasten Bier mit. Paul musste sich bei der Ankunft in Schweinfurt einen garstig unhöflichen Spruch besagter Schaffnerin anhören – im Märchen wäre sie stante pede in einen ebenso garstigen Frosch verwandelt worden - und so stiefelten wir durch Schweinfurts verschneite Straßen Richtung Jugendherberge. Unterwegs sollte Max in einem Kaufhaus noch ein Paar neue Schuhe bekommen und in der Jugendherberge war enorm was los, weil eine Unmenge ziemlich junger Knaben durch die Gänge tobte; diese waren freudig erregt in Erwartung ihrer Teilnahme am DJK-Turnier, wie überhaupt der 24. Januar in Schweinfurt ein Tag der Fußballturniere zu sein schien. Während Tino Gropius nach hervorragendem Abendessen unsere Jungs in die theoretische Erreichung des Finales einstimmte und Fußball mit Magneten demonstrierte, rannten benannte Knaben bis Mitternacht durch alle Flure, dass es nur so krachte.
Kurfürst Joachim Friedrich regierte Brandenburg von 1598 bis 1608. Er ließ den Finowkanal zwischen Havel und Oder bauen, gründete Brandenburgs erste Glashütte und 1607 das Joachimthalsche Gymnasium. Heute ist Joachim Friedrich Namenspatron des modernen Gymnasiums in Wolmirstedt, einer Schule, mit der wir bei verschiedenen Gelegenheiten freundschaftliche Kontakte pflegen konnten, die uns aber noch nie zu einem Turnier in eigener Halle eingeladen hatte. Im Rahmen des Tages der Offenen Tür 2010 sollte Premiere eines „Kurfürst-Joachim-Friedrich-Turniers“ sein, das für zwei Altersklassen ausgeschrieben war. Norbertus spielte sowohl in der Altersklasse AK 12 als auch in der Altersklasse AK 16 mit. Letztere sollten die Gelegenheit nutzen, sich auf das Turnier in Schweinfurt zwei Tage später vorzubereiten.
Nächte sind in Jugendherbergen selten sehr lang und so folgte auf eine fröhliche Nachtruhe ein gutes Frühstück. Wer wollte, konnte anschließend einen sehr schönen Nikolaus-Gottesdienst in barocker Umgebung erleben und dann setzte sich unser Tross ein zweites Mal nach Großheubach in Bewegung. Mac Donald verschmähten wir diesmal und vertrauten hinsichtlich der Nahrung auf die Cafeteria des Veranstalters. Dort sollten unsere älteren Spieler an die Erfolge des Vortages anknüpfen. Daniel Gropius, Hendrik Freitag, Hannes Baumert, Dominik Banse, Henry Le Quan, Lukas Lehmann und Lukas Dudziak waren der Kern der Mannschaft. Für Notfälle nahmen außerdem Max Räcke, Jonas Kliche und Max Tewes auf der Bank Platz. Gefordert waren wir in einer Gruppe mit 7 Mannschaften.
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Der SC Norbertus ist der erste Schulverein in Magdeburg. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des noch relativ jungen Norbertusgymnasiums zu einem Element der Traditionspflege zu werden.